Daß Spanien ein gar begabtes Weinland ist, hat sich herumgesprochen. Daß es jedoch die größte Anzahl an verschiedenen Denominationen (Denominaciones de Origen Controlada = DOC) weltweit aufweist, ist weniger bekannt. Diesem Informationsmanko sei hier Rechnung getragen.
„Wer genießen kann, trinkt keinen Wein, sondern kostet Geheimnisse.“
Salvador Dalí
WeinFast reflexartig wird von vielen spanischer Rotwein mit Rioja gleichgesetzt. Die Rioja ist allerdings nur ein kleines aber höchstfeines Stück Land, das sich im Norden Spaniens - bis Bilbao sind's runde 160 km - an den Lauf des Ebro schmiegt. Rioja ist keine Sorte! Wirft man einen Blick auf die geografische Verteilung der spanischen Weinregionen, erkennt man die Vielfalt, die verwundern macht, warum Frankreich und Italien so dominant ins Bewußtsein der Weingenießer eingebaut sind. Unsere Weine kommen aus folgenden DOC (= Denominación del Origen Controlada = geschützte Herkunftsbezeichnung):
¡Salud! |
CavaCava von CAVAS LAVERNOYA Lacrima Baccus! Cava- das ist der Inbegriff internationaler Schaumweinqualität auf Champagner Niveau. Selbstverständlich wäre es verpönt, den Cava einfach als spanischen Champagner zu bezeichnen. Erstens wäre eine solche Bezeichnung ein Bruch des Markenrechts. Und zweitens in anbetracht der hohen Qualität des Cavas bisweilen sogar eine Unterbewertung, denn der Cava läßt so manchen Champagner ziemlich alt aussehen. |
SherriesDas Sherry-Dreieck ist zwischen den Eckpunkten Jerez de la Frontera, Montilla & San Lúcar de Barrameda aufgespannt. In Jerez darf man das edle Getränk "Sherry" nennen; in Montilla ist es ein "Fino" und in San Lúcar ein "Manzanilla". Hinter diesen gespriteten Weinen steht die Tradition des Haltbarmachens, was für lange Schiffsreisen bzw -passagen wichtig ist. |
BrandiesLange haben spanische Hersteller ihre Brandies als "spanischen Cognac" bezeichnte & vermarktet. Erstens war dies ein Tun, das gegen Markenrechte - der Cognac darf halt nur aus der gleichnamigen französischen Region kommen - verstieß, und zweitens war dies ein marketingtechnisch fehlerhaftes Treiben, weisen doch die Brandies aus Spanien zu einem überwiegenden Teil ein weitaus günstigeres Preis/Leistungsverhältnis als jene aus Frankreich. Jedenfalls gilt: Probieren geht über Studieren! |
Likör, Schnaps, SüßweinNeben der Vielfalt an Weinen breitet sich ein weiter Variationsfächer aus, der treffliche Liköre, Schnäpse, Süßweine bietet. Die Aguardientes (= Feuerwasser) sind zu einem überwiegenden Teil Tresterbrände, die ihren italienischen Gegenstücken mindestens auf Augenhöhe die Stirn bieten. |
BierNormalerweise assoziiert man mit Spanien Sonne, Kunst, viel Geschichte, Serranoschinken & Wein. Daß es in Spanien auch Bier gäbe, ist vielen Menschen sehr neu. Und was für Bier!!! Die Gründungsgeschichte der Brauerei beginnt mit Louis Moritz Trautmann aus Pfaffenhoffen im Elsass, der im Alter von 20 Jahren nach Katalonien auswanderte und sich in Barcelona niederließ. Im Jahre 1856 wurde er in Barcelona Direktor einer kleinen Brauerei im Stadtteil St. Antoni im damaligen Neubaubezirk Eixample. Das Jahr 1856 gilt daher heute auch als das „Geburtsjahr“ des Moritz-Bieres, das nach Pilsener Brauart hergestellt wurde und wird. 1858 kaufte Louis Moritz Trautmann die Braustätte seines Arbeitgebers Ernesto Ganivet und erwarb im Jahr 1864 eine weitere kleinere Bierbrauerei hinzu, die sich ebenfalls in Sant Antoni – an der Ronda de Sant Antoni 39 – befand; diese Braustätte gilt heute als die erste industriell arbeitende Bierbrauerei in Spanien und Moritz entwickelte sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zur führenden Biermarke in Barcelona. Auf der Weltausstellung in Barcelona im Jahre 1888 gewann Louis Moritz mit seinem Bier eine Goldmedaille.
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